Empfehlungen
Die Empfehlungen beziehen sich vorwiegend auf formale bzw. technische Aspekte und sind u.a. ausgerichtet an den 5 Freiheiten, die OER mit sich bringen (sollten). Die Freiheiten nämlich das Material zu vervielfältigen, zu verwenden, zu verarbeiten, zu vermischen und zu verbreiten.Für über diese Empfehlungen hinausgehende Informationen, um bestmögliche OER im Hinblick auf die 5 Freiheiten zu erstellen, sei der Blick in den Gold-Standard für OER empfohlen. Für verschiedene Materialarten gibt es hier in eigenen Artikeln praktische Hinweise, um eine optimale OER zu produzieren.
Das Rad nicht neu erfinden. #ReUseFirst
Machen Sie sich die 5 Freiheiten zu Nutze, die OER mit sich bringen und
bauen Sie Ihre eigenen Materialien auf Bestehendem auf. Sammlungen von
Quellen finden Sie beispielsweise in dieser einfachen Linkliste von OERdigital@bw und in dieser nach
Fachbereichen filterbaren Quellensammlung.
Für die weitere Suche nach OER zeigen Ihnen diese Videotutorials vom
VCRP die Filtermöglichkeiten auf
Youtube und Co. und mit
Google.
Autorenwerkzeuge und Dateiformate
Allgemeines zu Autorenwerkzeugen
Ein Autorenwerkzeug, das gut für OER geeignet ist, …
- erstellt kein zu spezifisches Format, das nur mit diesem einen Werkzeug geöffnet bzw. bearbeitet werden kann, oder ermöglicht zumindest den Export in verbreitete Formate,
- ist einfach in der Handhabung bzw. schnell zu erlernen,
- ist bevorzugt Open Source.
- Eine Orientierung zur Auswahl der Werkzeuge bietet die sog. STARK Reflexion.
- Eine erste Auswahl von Werkzeugen finden Sie in diesem Wiki.
Allgemeines zu Datei-/Speicherformaten
Open Educational Resources können ihre Stärken besonders dann ausspielen, wenn sie gut zu nutzen und weiterzuverarbeiten sind. Daher sollten Datei-/Speicherformate verwendet werden, die…
- weit verbreitet sind,
- Änderungen zulassen, also z.B. sind Microsoft Office Formate (docx, pptx, rtf) besser geeignet als PDF,
- (noch besser) bevorzugt offenen Standards entsprechen wie die Open Document Formate (odt, ods, odp etc.) oder Markdown und bei denen keine teure Software für die Bearbeitung bzw. Nutzung benötigt wird,
- im Idealfall alle genannten Merkmale vereinen.
Bilder und Grafiken
Für Bilder und Grafiken gelten ähnliche Kriterien wie oben beschrieben. Ein Beispiel für ein Speicherformat, das Weiterverarbeitung ermöglicht und zudem noch die Skalierung ohne Qualitätsverluste erlaubt ist svg für Grafiken. Einfache Nachnutzung, z.B. in Power Point, ermöglichen dagegen Formate wie jpg und png.
Struktur und Gestaltung des Materials
Gerade bei komplexen OER mit vielen verschiedenen Inhalten, kann es
sinnvoll sein, das Material in kleinere Einheiten aufzuteilen und
einzeln zur Verfügung zu stellen. Zum Beispiel nicht (nur) den
kompletten Moodle- oder Ilias-Kurs als Ganzes zu veröffentlichen,
sondern einzelne Elemente, z.B. die Fragen eines Tests oder die
H5P-Aktivität, zu exportieren und zu veröffentlichen.
Sinnvollerweise wird schon in der Konzeption der OER auf eine modulare Struktur,
die ein Nachnutzen auch einzelner Elemente ermöglicht, geachtet.
- Auf dem ZOERR können Sie zusammengehörige Elemente als sog. Serie zusammen mit dem Hauptobjekt speichern und veröffentlichen.
- Wenn Sie etwas für die Barrierefreiheit Ihrer OER tun möchten, gibt Ihnen ein offenes Lernangebot der Hamburg Open Online University (HOOU) Hinweise zur barrierefreien Gestaltung von OER.
Große Dateien, komplexes Material (Videos, Software und Co.)
Videos
- Videodateien bis ca. 100 MB können direkt auf dem ZOERR veröffentlicht werden.
- Größere Videos aus Lehre und Forschung können Sie kostenfrei beim AV-Portal der TIB Hannover veröffentlichen und im ZOERR referenzieren. Mehr über das TIB-AV Portal erfahren Sie in diesem Artikel auf e-teaching.org.
- Wenn Sie Videos bei Youtube veröffentlichen möchten, achten Sie darauf, die Creative Commons Lizenz auszuwählen. Aktuell bietet Youtube nur die CC BY Lizenz an, andere Lizenztypen wie CC BY–SA sind nicht möglich.
- Auf Vimeo können Sie zwischen allen CC Lizenztypen wählen, wenn Sie Ihr Video veröffentlichen. Im kostenfreien Basis-Account ist jedoch die Größe/Menge der hochgeladenen Videodateien beschränkt.
Lizenzierung und Metadaten
Auswahl der Lizenz
Die Standardlizenzen von Creative Commons sind die am weitesten verbreiteten Lizenzen für OER. Je offener Sie Ihre OER lizensieren, desto einfacher ist die Nachnutzung für Andere. Verwenden Sie daher nach Möglichkeit CC BY oder sogar CC 0 für Ihre eigenen Werke. Für Software eignen sich die von der Open Source Initiative anerkannten Lizenzen wie die GPL besser.
Angabe der Lizenz Ihrer OER
Geben Sie direkt im Material mit an, wie Ihr Werk zitiert bzw. der
Lizenzhinweis formuliert werden soll, inklusive Link zum Lizenztext und
dem passenden Icon (siehe auch die TULLU-Regel).
Das erleichtert die Nachnutzung und fördert die korrekte Angabe Ihrer
Urheberschaft. Der Hinweis kann zum Beispiel auf dem Deckblatt, auf der
letzten Folie oder im Abspann erfolgen.
„Mein Werk“ von E.Musterfrau/Organisation ist lizensiert unter einer Creative Commons - Namensnennung 4.0 Lizenz (https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/legalcode.de).
Es kann außerdem sinnvoll sein, die Angaben zu Urheberschaft und Lizenz in Kurzform in der Fußzeile zu wiederholen, insbesondere wenn man davon ausgehen kann, dass häufig nur einzelne Teile des Materials nachgenutzt werden.
„Mein Werk“ CC BY 4.0 E.Musterfrau/Organisation
- Bei der Auswahl der Lizenz und der Erstellung des Lizenzhinweises auch in maschinenlesbarer Form hilft der License Chooser von Creative Commons.
- Hilfe bei der Erstellung des Lizenzhinweises auch für nachgenutztes Material bietet z.B. der Open Attribution Builder.
- Fragen rund um die Lizenzierung von OER beantwortet das FAQ des ZOERR.
Weitere Metadaten zu Ihrer OER
Denken Sie bei der Angabe der Metadaten daran, wie Sie selber
suchen. Überlegen Sie, welche zusätzlichen Informationen für das Finden
und Auswählen Ihrer Materialien nützlich sind, die vielleicht nicht im
Titel bzw. Dokument selbst angegeben sind oder für die man das Material
erst ausprobieren müsste.
Im ZOERR können Sie z.B. Angaben zum Sachgebiet, der Materialart oder
technischen Voraussetzungen machen. In der Beschreibung können Sie neben
inhaltlichen Informationen den OER-Interessierten auch Angaben zum
didaktischen Einsatz, zum Zeitbedarf o.ä. liefern. Nutzen Sie darüber
hinaus Schlagworte, die Ihre Materialie charakterisieren und erleichtern
damit anderen dass passgenaue Finden. Ob Sie feste oder freie
Schlagworte benutzen, ist dabei nicht entscheidend, feste Schlagworte
bieten aber einen Schutz gegen Nicht-finden durch Schreibfehler oder
verschiedene Schreibweisen.
Checklisten und Vorlagen
OER Nutzung
Bei der Nachnutzung von Material zu prüfen:
- Am Material selbst ist eine offene Lizenz angegeben. Und/Oder
- In den Nutzungsbedingungen, im Impressum oder im Footer der Webseite/Plattform, auf der ich das Material gefunden habe, ist angegeben, dass die Inhalte unter einer offenen Lizenz stehen. Ausnahmen sind eindeutig angegeben oder gekennzeichnet.
- Eine Rückwärts-Suche bei Google (Textausschnitt in Anführungszeichen oder die Rückwärtsfunktion der Bildersuche (Kamerasymbol)) oder bei https://tineye.com/ (nur Bilder) ergab keinen Hinweis auf eine andere als die angegebene Originalquelle.
- TULLU-Regel beachtet bei der Quellenangabe. Änderungen sind ebenfalls angegeben.
OER Produktion und Publikation
Vor Publikation von Material prüfen:
Für Aspekte, die man vor der Publikation eigener Materialien prüfen
bzw. berücksichtigen sollte, gibt es einige gute Checklisten:
- Allgemeine Checkliste vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE).
- Sind die Materialen frei von Rechten Dritter? — Checkliste der TU Darmstadt oder alternativ die Checkliste OER und Recht von OERinform.